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Wir haben den CO2-Fußabdruck von Bodenseeäpfeln erstellt
Aktuelles vom 26.02.2024
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
Im Rahmen der FAIRDI Initiative haben wir das ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH beauftragt, eine CO2 Bilanz entsprechend der gültigen Normen zu erstellen. Betrachtet werden in der Studie alle Prozesse der Apfelproduktion vom Anbau bis einschließlich der Lagerung. Noch nicht berücksichtigt sind Prozesse nach der Auslagerung, wie Sortierung, Verpackung, Kühllogistik und Transport zum Handel. Dies ist in einem nächsten Schritt geplant.
Ergebnisse
Zusammenfassend lassen sich folgende Ergebnisse festhalten: Insgesamt haben regionale Äpfel einen geringen CO2-Fußabdruck. Der Großteil der entstehenden Treibhausgas-Emissionen stammt aus drei Prozessen: Dieselkraftstoff für den Anbau, Flächenbelegung (Emissionen aus Landnutzung und Landnutzungsänderungen) und Lagerung.
Weiterhin, jedoch in geringerem Maße, beeinflussen die nötigen Pflanzenschutzmittel und Düngemittel die Klimagasbilanz.
Positiv wirkt sich insbesondere der Rückbau der Obstanlagen aus, wenn das Holz einer energetischen Nutzung zugeführt wird und damit fossile Energieträger ersetzt werden.
Betrachtet man die Ergebnisse bezogen auf die genutzte Fläche so ergibt sich ein CO₂-Fußabdruck für Äpfel aus integrierter Produktion, abhängig von der Lagerdauer, von ca. 3,1 bis. 3,6 t CO₂-Äquivalente pro ha und Jahr. Äpfel aus ökologischem Anbau weisen analog Werte von 2,6 t bzw. 2,9 t CO₂-Äquivalente pro ha und Jahr auf.
Bezieht man die Ergebnisse auf die nutzbare Apfel-Erntemenge in Kilogramm, so ergibt sich aufgrund des unterschiedlichen Ertrags je ha für Äpfel aus integrierter Produktion ein CO₂-Fußabdruck von gerundet 75 g bis 90 g CO₂-Äquivalente pro kg verkaufsfähiger Äpfel. Aus ökologischer Erzeugung errechnet sich je nach Lagerdauer einen Wert von gerundet 90 g bis 105 g CO₂-Äquivalente pro kg.
Potenziale zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks
Zusammenfassend lassen sich aus den Ergebnissen der Studie folgende Potenziale zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks im Apfelanbau ableiten: Sämtliche Maßnahmen, die zu Ertragssteigerung führen, verringern den CO2-Fußabdruck des Produkts. Auch die Erhöhung des energetisch genutzten Holzanteils aus dem Rückbau der Obstanlage sowie die Nutzung von Kühlenergie aus erneuerbaren Energien zur Lagerung und umweltschonende Kältemittel sind Möglichkeiten zur weiteren Verringerung. Die Reduzierung von Überfahrten in der Plantagenbewirtschaftung ist eine weitere bedeutende Stellschraube. Das sinnvolle Kombinieren von Pflanzenschutzmaßnahmen aus Öko- und IP-Anbau kann zu einer Verbesserung des CO2-Fußabdrucks führen, sofern das Ertragsniveau dadurch nicht reduziert wird.
Ziel der FAIRDI-Initiative ist es Optimierungsmaßnahmen zu ermitteln und konsequent umzusetzen, um dadurch eine nachhaltige Balance zwischen Ressourcenschutz, Wirtschaftlichkeit und gesellschaftlichen Leistungen zu erreichen.
Seit Ende 2021 läuft die Initiative „FAIRDI – natürlich vom Bodensee“ der Obstregion Bodensee e.V. Umgesetzt wird sie von der Obstregion Bodensee e.V. mit Unterstützung verschiedener Akteure des Obstbaus am Bodensee. Gefördert wird sie vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.
Bei Interesse kann die vollständige CO2 Studie bei der Obstregion Bodensee e.V. angefordert werden.